Reise ins wohl beste Schaumweingebiet der Welt

Die heurige Weinreise des „ERSTEN ÖSTERREICHISCHEN SOMMELIERCLUB`S führte ins wohl beste Schaumweingebiet der Welt – in die CHAMPAGNE.
Johannes Pfefferkorn und Johannes Mossauer haben ein Programm zusammengestellt, das sich sehen lassen konnte. Dementsprechend hochwertig, abwechslungsreich und vielseitig war diese Weinreise.

SONNTAG, 9. OKTOBER 2011

Schon der Beginn am frühen Morgen war des Wetters wegen wirklich selten.
Es gab über Nacht etwa einen halben Meter Neuschnee, so konnte der Bus nicht nach Lech fahren, Johannes Pfefferkorn sammelte die Teilnehmer ein und brachte sie sicher nach Klösterle zur Abfahrt.

Frische Croissants und Kaffee als erste Stärkung im Bus war ein willkommener Service der Organisatoren – auffällig professionell. Ebenso das Programmheft mit allem drum und dran!
Die Busfahrt über die deutschen und französischen Autobahnen war angenehm entspannend, bis am frühen Abend das Hotel LE ROYAL CHAMPAGNE in CHAMPILLON, etwas über Epernay, erreicht wurde.
Der Empfang in der „schnuckeligen“ Hotelhalle war freundlich mit einem, wie könnte es anders sein, Glas Champagner.

Schöne, pompöse Zimmer mit viel Raum und Platz, zwei Bädern und Balkon, waren unsere Bleibe für die nächsten Tage. Starker Nebel verhinderte leider die gute Aussicht auf das darunter liegende Epernay.
Im noblen Rahmen der Lobby wurde der Apero gereicht – natürlich Champagner VAZART COQUART mit Krebstartar, Parmesantörtchen und Käseblätterteig.
Eine attraktiv gedeckte Tafel steigerte die Vorfreude auf das mehrgängige Abendmenü mit Champagnerbegleitung.
So wurde in angenehmer, freundlicher und gemütlicher Atmosphäre folgendes Menü mit seinen sprudelnden Begleiter serviert:

TERRINE DE FOIE GRAS MAISON
GELÉE AU CHAMPAGNE, PAIN EPICE
COMPOTÈE DE MIRABELLES

Champagne Jacquinot “Harmonie” 1996
Champagne Gobillard “Demi Sec”

***
RISOTTO  AUX  PALOURDES
Champagne Damien Hugo “Blanc de Blanc”

***
MAGRET DE CANARD, EMULSION PASSION
PURÉE DE CHOUX RAVE

Champagne Paul Etienne Saint Germain “Exception”
Champagne Soutiran “Perle Noir”

***
ASSORTIMENT DE FROMAGES AFFINÉS
DU ROYAL CHAMPAGNE

 Champagne Comtesse Lafond

 ***
DACQUOISE COCO, MOUSSELINE ANANAS
ET SORBET MANGUE EPICÉE

Champagne Geoffroy “Rosé de Saignée”

Die Harmonien der einzelnen Gänge waren je nach Geschmack und Auffassung recht unterschiedlich, von perfekt passend bis zu wertvollen Erfahrungen.
Die Glaskultur in der Champagne präsentiert sich heute sehr verschieden, so bringt die Form des Glases die Eigenheiten des jeweiligen Schaumweines optimal zur Geltung, was natürlich als sehr, sehr wichtig empfunden wird.
Wir hatten fünf verschiedene Glasformen vor uns, was einem echten Trinkexperiment glich.
Auch versuchte man einen Champagner in den Glastypen zu unterscheiden und stellte sich die Frage was ist zu erkennen, wie vielseitig oder vielschichtig in Duft und Geschmack zeigt sich das edle Getränk?

Unter acht Gläsertypen war die Größte eindeutig im Vorteil – anregende Diskussionen waren die Folge.  Maitre und Sommelier BENOIT RUSTE und VINCENT erzählten von ihren Erfahrungen mit Gläsern und den hochwertigen Schaumweinen.
Großen Applaus für die schmackhaften, köstlichen Gerichte gab es als uns der Küchenchef einen weiteren schönen Abend wünschte.
Zum Abschluss kam noch ein CHATEAU LACOSTE 1996 aus Pauillac in die Gläser – auf Einladung unseres geschätzten Kom. Rat Peter Morandell.
Einige künftige neue Mitglieder, die noch unter Beobachtung stehen und erstmals bei einer Reise unseres Club`s dabei waren, stellten sich vor und zeigten große Freude in diesem Kreise dabei sein zu dürfen.

  • IRENE  BRÄNDLE  -  Hotel Post, Stuben
  • CHRISTIAN  SCHADL  -  Hospiz Alm, St. Christoph
  • KATHARINA  GREIFENSTEIN  -  Krone, Lech
  • RAFAEL  WIMMER  -  Rauter, Matrei
  • KLAUS  SILBERBAUER  -  Karnerhof, Faak und Auriga, Lech

Inzwischen ist der Abend spät geworden und die Tafel begann sich langsam aufzulösen, nachdem im ganzen Hause striktes Rauchverbot herrschte und alle Versuche doch ein „Zigärrle“ zu gestatten, scheiterten.

 MONTAG, 10. OKTOBER 2011

Ein gemütliches Frühstück stärkte für den heutigen Tag, das Wetter grau in grau, windig und herbstlich unfreundlich.
Die angestrebte pünktliche Abfahrt verzögerte sich etwas, da auch der Letzte der Gruppe mit großem Applaus erleichtert empfangen wurde und sich gerne bereit erklärte, die nächste „Magnum“ zu zahlen.
Mit etwas Verspätung wurde dann LAURENT – PERRIER in Tour-sur-Marne erreicht und von der freundlichen Madame FREDERIQUE CHAISE-COLLET begrüßt.
Im Rahmen der Betriebsführung gab es dann viele interessante Details zu erfahren.

„Dem persönlichen Einsatz von BERNARD DE NONANCOURT während mehr als 50 Jahren ist es zu verdanken, dass die Firma wachsen konnte, das LAURENT-PERRIER ein großes Champagnerhaus und eine der beliebtesten Champagnermarken geworden ist“ war hier zu lesen.
Der 1812 gegründete Familienbetrieb stellt von Anfang an einzigartige Champagner her und zählt damit zu den weltweit beliebtesten Marken des edlen Schaumweines. Allem voran steht der innovative Geist, der schon immer der Antrieb war, der das Entstehen und den Erfolg vom Team um Kellermeister MICHEL FAUCONNET geschaffenen, einzigartigen Champagnerweine zu verdanken sind.
Es ist die Philosophie, der Stil und Geschmack, sowie die Beständigkeit ihrer Qualität, die die Produkte von Laurent-Perrier so einzigartig macht.
Das Ergebnis sind Weine zum Genießen, unter Champagnerliebhabern geschätzt und gefragt, eine umfangreiche Palette, deren Vielseitigkeit eine Cuvée für jeden Anlass bietet.

Es liegt dem Champagnerhaus am Herzen, den Weinfachleuten weltweit Champagner anzubieten, die dazu bestimmt sind, eine entdeckungsfreudige und erwartungsvolle Klientel zu erobern, zu verführen und zu gewinnen.
Zur Verkostung kam der Chef des Hauses, Monsieur ARNAUD LONGUENT dazu – freundlich, nett und sehr aufgeschlossen den schönen Dingen gegenüber.
„Der Prestige Cuvée „Grand Siecle“ aus 3 Jahren ist ein Champagner für Leute, die Freude am Leben haben“!!

Im Restaurant „LA TOURAINE CHAMPENOISE“ am anderen Ende des Ortes, wurde zu Mittag gegessen. Einladend gedeckte Tische im schönen Restaurant steigerten den Appetit auf das Kommende.

  • Mit „Laurent Perrier Brut“ zur HUMMER BISQUE wurde der Gaumen ein erstes Mal gereizt – wunderbar.
  • Fortgesetzt wurde mit einer traditionellen GÄNSELEBERTERRINE mit FEIGEN- und ZWETSCHKENMARMELADE, danach gebratene JAKOBSMUSCHELN auf GURKEN – FENCHELGEMÜSE und LIMETTEN-BUTTERSAUCE.
  • Als Rotwein servierte man „Bouzy Rouge 2003“ Coteaux Champenois von Herbert Beaufort.
  • Natürlich kam auch ein KÄSETELLER mit FEIGENBROT und warmen Olivenbrot auf den Tisch.  Zum Dessert konnte man wählen zwischen TARTE TARTIN und CREMÉ BRULÉE.

Da sich der morgendliche Zeitverzug fortsetzte, musste schnell aufgebrochen werden, der nächste Programmpunkt wartete in Epernay mit MOET ET CHANDON, wo wir auch MICHAEL WIMMER trafen.
In der beeindruckenden Empfangshalle unter dem riesigen Glasluster aus hunderten Champagnergläsern und einem überdimensionalen Blumenstrauß aus weißen Lilien begrüßte man uns sehr nett, die zierliche, hübsche deutsche Hostess mit fester Stimme führte durch einen Teil der 28 Kilometer langen Kellergänge auf drei Etagen.
Hier lagern 3 – 4 Jahrgänge, DOM PERIGNON bleibt etwa 7 – 9 Jahre in den tiefen Kellern.
Elendslange Gänge zeigten sehr deutlich, welche Mengen hier ihrer Reife entgegenschlummern. Immer wieder kamen mit Flaschen beladene Elektrowagen vorbei, ohne die, die Arbeit in den weit verzweigten Kellern gar nicht möglich wäre.

  • Kellerei Moët & Chandon

    Besuch der Kellerei Moët & Chandon im französischen Épernay

    Die Kellerei MOET ET CHANDON ist seit seiner Gründung 1743 Marktführer für Champagner, ist seit seiner Gründung in Épernay ansässig und gehört seit dem Jahr  1987 zum Luxusgüterkonzern LVMH.

  • Bereits 1742 begann CLAUDE MOET (1683-1760) Wein aus der Champagne nach Paris zu exportieren. 1794 wurde das ehemalige Kloster „Hautvillers“, in dem der Mönch DOM PÉRIGNON die Produktionstechniken für Champagner verfeinert hatte, Moet begann schon bald diesen in andere europäische Länder und in die USA zu exportieren. 1833 wurde der Firmenname um den Namen „Chandon“ erweitert.
  • MOET & CHANDON war k.u.k. Hof-und Kammerliferant und königlich englischer Hoflieferant.
  • 1963 übernahm Moet&Chandon das traditionsreiche Haus RUINART, 1971 das aktive MERCIER, im gleichen Jahr gab es die Erfolgreiche Fusion mit dem Cognacproduzenten HENNESSY. 1987 wurde der Zusammenschluss mit LUIS VUITTON zum Luxusgüterkonzern „LVMH“ vollzogen. Der Partner brachte das Haus VEUVE CLICQUOT mit, 1990 kam noch das exklusive Haus KRUG dazu.

MOET ist seit vielen Jahren Marktführer im Champagnerverkauf, der prestigeträchtigste Champagner ist der berühmte „DOM PÉRIGNON“, der mindestens € 100,00 pro Flasche kostet.
Zum Weingut gehören etwa 1000 Hektar Rebfläche, die sich auf ca. 200 Weinbaugemeinden verteilen. Darunter sind 17 Gemeinden mit dem Status „Grand Cru“ und 25 Gemeinden mit dem Status „Premier Cru“.
MOET&CHANDON besitzt außerdem die ausgedehntesten Kreidekeller in Épernay. Ihre Gänge erstrecken sich über etwa 110 km und besitzen eigene Strassenbezeichnungen.

Vorbei am Denkmal des altehrwürdigen DOM PERIGNON über die Hauptstraße „RUE DE CHAMPAGNE“ wurden wir ins Nebengebäude zur Verkostung geladen.

  •  BRUT  IMPERIAL
  • ROSÉ  IMPERIAL
  • GRAND  VINTAGE  2002
  • GRAND  VINTAGE  ROSÉ  2002
  • GRAND  VINTAGE  1992

Nach etwa 3 Stunden brachte uns der Bus nach d`Hautvillers zur ABTEI SAINT-PIERRE, wo der berühmte DOM  PERIGNON begraben ist.
Der kurze Spaziergang durch den ruhigen Ort zur Kirche und zurück zum Park war erholsam und zeigte schöne Ausblicke auf die umliegenden Rebflächen.
Zu Ehren des berühmten Mönches wurden 4 Flaschen „Dom Perignon“ entkorkt, Gläser hatte man im Bus dabei – es war eine ganz besondere Situation mit einer Verkostung im Zentrum der Champagne, an einem besonderen Platz, unter netten Freunden, wo nur noch der Genuss dieses edlen Schaumweines zählte.

Champagnermarke Veuve Clicquot Ponsardin

Veuve Clicquot Ponsardin Kellerei in Reims in der Provinz Champagne

Der Abend wurde in Reims verbracht. Nach einer halben Stunde Fahrt war in der Brasserie des Restaurants „LE JARDIN“ eine lange Tafel gedeckt, wo zu den Gängen des Abendessens die Qualitäten von VEUVE CLIQUOT präsentiert wurden.
Zu BLÄTTERTEIGGEBÄCK mit Käse gefüllt, schenkte man „VEUVE CLIQOT BRUT“ ein, der auch zur Vorspeise „GEBEIZTER LACHS AUF KARTOFFELSALAT MIT PESTO UND SAUERRAHM“ schmeckte.
Ein „FISCHTOPF“ mit gedünsteten Zwiebeln und Mandelreis wurde begleitet von „Veuve Cliquot Rosé“ 2004, das NOUGATMOUSSE auf SCHOKO-NUSSBODEN mit SCHOKOSAUCE schmeckte mit „VEUVE CLIQUOT DEMI SEC“.

Die Dankesworte von Präsident Franz Pfefferkorn für die Einladung an Michael Wimmer, Gregor Fernández und das Champagnerhaus beendeten diesen abwechslungsreichen Tag.
Durch das Rauchverbot im gesamten Hotel war relativ früh Nachtruhe angesagt.

 DIENSTAG, 11. OKTOBER  2011

Wie schon gestern wurde das gemütliche Frühstück vom grauen, leicht nebeligen Herbstwetter begleitet.  Auch dieser Tag war geprägt von großen Herausforderungen, die nach und nach zu bewältigen waren.
Die Fahrt nach Ay zu BOLLINGER war kürzer als gedacht, die frühe Ankunft wurde mit einem Spaziergang in die angrenzenden Weingärten genutzt.
Der Aufgang des märchenhaften Schlosses war wie geschaffen für ein Gruppenfoto, das auch gemacht wurde.
Dann begann eine sehr beeindruckende Führung durch dieses einzigartige Champagnerhaus, dazu begrüßte uns ein Sir dieses Hauses, CHRISTIAN DENNIS.

Besuch im Haus Bollinger - Champagner aus Frankreich

Bollinger Champagner – Edel köstlicher Nobel-Champagner‎

Er erzählte vieles über die Jahrhunderte alte Geschichte des Hausers, seine Eigenheiten und Arbeitsweisen.  Seit 1829 betreibt die Familie BOLLINGER in Ay den hochwertigen Weinbau der Champagne.  Das besondere Know-how wird seit jeher mit besonderer Leidenschaft verteidigt.  Die berühmte „Tante Lily“, die das Haus Jahrzehntelang leitete, achtete stets auf strengste Qualitätsansprüche, die damals ebenso wie heute galten und gelten. Ein Ausspruch „Tante Lilys“ ging in die Geschichte ein:

„Ich trinke Champagner wenn ich fröhlich bin und wenn ich traurig bin. Manchmal trinke ich davon wenn ich alleine bin. Wenn ich in Gesellschaft bin, dann darf er nicht fehlen. Wenn ich keinen Hunger habe, mache ich mir mit ihm Appetit und wenn ich hungrig bin, lasse ich ihn mir schmecken. Sonst aber rühre ich ihn nicht an, außer wenn ich Durst habe“.
Madame Jacques Bollinger, genannt „Tante Lily“, im Londoner „Daily Mail“, am 17. Oktober 1961.

 Um große Weine zu bekommen, braucht es bestes Traubenmaterial – 60% des Bedarfs stammen aus eigenem Anbau, was in der Champagne einzigartig ist. Den Rest liefern ausgewählte Vertragswinzer, die großteils mehrere Generationen dem Haus treu verbunden sind.
CHRISTIAN DENNIS zeigte zwei kleine Weingärten mit Direktträgern, die nur etwa 20 cm tief in den Boden dringen und sich dann horizontal verteilen. Einer dieser speziellen Weingärten erinnert mit seinen vier Mauern und dem kunstvollen Eisentor an die Burgund.
Mehr als interessant stellte sich auch der Versuchsweingarten mit 11 Rebzeilen dar.
PINOT TEINTURIER – PINOT MEUNIER – GAMAY – ARBANE – CHARDONNAY – PINOT BLANC – PETIT MESLIER – PINOT NOIR 386 – PINOT NOIR 743 – PINOT GRIS.  Der Meisterklon dabei ist PINOT NOIR 386!!

Der Spaziergang durch das halbe Dorf ist aber alles Firmengelände.
In den Tank- und Fasshallen gab es weitere wertvolle Infos. Eine in der Champagne einzigartige Vorgehensweise bringt die Philosophie des Hauses zum Ausdruck – Entschlossenheit und Unabhängigkeit getreu den eingegangenen Verpflichtungen. Dazu werden alle Weine im Stammhaus selbst vinifiziert und ausgebaut.
Der Rebbesitz mit mehr als 60% garantiert den Fortbestand des typischen Stils der Weine von BOLLINGER.
Es werden ausschließlich Trauben aus Grand Cru und Premier Cru – Lagen bevorzugt.

Der Pinot Noir bildet die Grundlage der Cuvée`s, ausgebaut wird in Eichenfässern (auch eine Novität). Ein Großteil der Reserveweine reift in Magnumflaschen, wobei generell auf eine lange Reifezeit der Weine gesetzt wird.
Die Tradition des Naturkorken als Flaschenverschluss für die zweite Gärung von „LA GRANDE ANNÈE“ und „R.D“ sowie die Magnums der Reserveweine ist eine Selbstverständlichkeit, die Dosage wird eher mit Zurückhaltung eingesetzt.

Große Aufmerksamkeit erregte auch eine „Fasswaschmaschine“ – eine Seltenheit aus Spanien!
In der Beeindruckend großen Präsentationshalle wurden uns noch auf einer übersichtlichen Relief – Karte die berühmten Lagen gezeigt, während der Apero in die Gläser kam und Blätterteighappen dazu serviert wurden.
Das anschließende Mittagessen, das in außergewöhnlichen Rahmen stattfand, wurde vom Generaldirektor STEPHEN LEROUX eröffnet.

Folgende Weine wurden zu den Gängen verkostet und genossen:

  •  SPEZIAL  CUVÉE
  • LA GRAND ANNÉE  2002 ROSÉ
  • LA GRAND ANNÉE  2002
  • R.D. 1996
  • ROSÉ

Das Menü begann mit “Hummer mit Gemüse” (Blattspinat, Karotten, Spargel…), danach “Kalbsfilet und Kalbsbries gebraten mit Rösti, krossen Speckstreifen und Pilzen.”
Der „Käseteller“ bestand aus Käseterrine auf Blattsalate mit Rosinen, als Dessert kam ein „Himbeersüppchen mit Mango – Eis, Vanillesahne und Mandeln“ auf den Tisch.
Der Espresso stärkte für den weiteren Nachmittag die Aufmerksamkeit.

Nach den Dankesworten von Präsident FRANZ PFEFFERKORN kann gesagt werden, die Weine aus dem Hause Bollinger pflegen den Sinn für die „Wahren Werte“ – sie haben die Gabe, einfache Augenblicke in außergewöhnliche Momente zu verwandeln“!

Ein weiterer Höhepunkt des heutigen Tages sollte eine halbe Fahrstunde später in Reims passieren.  RUINART wartete!
Madame ISABELL begrüßte die Gruppe und führte durch dieses sehenswerte Champagnerhaus.  Sogleich öffnete sich das kunstvolle Eisentor und hinab ging es unendlich tiefe 139 Stufen!!
Gezeigt wurden hier unglaubliche Dimensionen an kilometerlangen Gängen und in Kreideböden gebaute Keller.  Der so genannte „Kreidedom“ mit seinen 38 Metern Höhe war ein Erlebnis der ganz besonderen Art – man kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Damit erreicht dieses unterirdische „Bauwerk“ eine ähnliche Höhe wie die Kathedrale von Reims.
In dieser „Kathedrale des Champagners“ mit seinen unzählbar vielen Flaschen auf den Rüttelpulten mit ins optimale Licht gerückter Beleuchtung kommt noch dazu ein Gefühl des Wohlseins auf, das doch in so tiefen Kellern nicht normal ist.
Die 139 Stufen hatten sich mehr als gelohnt.
Am Weg zur perfekt vorbereiteten Verkostung wurde noch „Don Ruinart“ besucht um mit ihm ein Gruppenfoto zu machen.
Alleine das Ambiente des Präsentationsraumes versprach eine Verkostung der Superlative – und so war es auch.  „Winemaker“ FREDRICK stellte die großartigen Weine Flasche für Flasche vor, wir waren begeistert.

  •  RUINART  BRUT  (2005/06)
  • BLANC  DE  BLANC  (2006/07)
  • RUINART  2002
  • RUINART  1998
  • RUINART  1996
  • RUINART  1993  aus Magnum
  • ROSÉ  BLANC  DE  BLANC  1998
  • ROSÉ  1996
  • ROSÉ  1990 aus Magnum
  • ROSÉ  1988

Von „trinkfreudig“, über „Champagner für viele Gelegenheiten“ über „erstaunlich frisch“, „gaumenfreundlich“, „ausgezeichnet“, eine „Besonderheit“, bis zu ein „großer Champagner“ waren dazu meine Kostnotitzen, ich denke es ist Euch allen etwa gleich ergangen.
Es war eine außergewöhnliche Champagner-Präsentation mit großen Jahrgängen aus der Magnum.

Die Ruhepause im Bus während der zweistündigen Fahrt nach Urville ins Gebiet von Aube war nun doch sehr angenehm.  Im südlichen Gebiet der Champagne wartete am Abend noch das traditionelle, jahrhundertealte Champagnerhaus DRAPPIER.
Die Geschichte der Gemäuer geht ins 12. Jahrhundert zurück und war eine Außenstelle der Abtei Chairvaux.

Der Weinberg, der heute diese Zisterzienserkeller umgibt, ist der Stolz des Hauses. Der naturnahen Bearbeitung wegen reifen hier Reben mit sehr komplexen Aromen heran, die Weine von ausgeprägter Individualität entstehen lassen.
MICHEL  DRAPPIER, der Chef des Hauses in 7. Generation begrüßte uns sehr freundlich, um gleich in den Keller zu bieten. In die neue Tankhalle sollten nächste Woche keine Tanks kommen, sondern „Tankeier“ wie man sie auch schon bei uns im Burgenland einsetzt.
Zwischen großen Holzfässern wurde eine ganz spezielle Verkostung von Stillweinen geboten,
10 verschiedene, sehr unterschiedliche und in diesem Stadium sehr interessant ausgebaute Qualitäten, die zusammen geschnitten die Champagner des Hauses ergeben.
Wir haben quasi „zerlegten“ Champagner probiert!!

Vorbei am Burgverlies – ähnlichen, alten Weinkeller ging es über die antike Wendeltreppe zurück zur Verkostung.

  •  CART  D`OR  BRUT  aus  Doppelmagnum
  • ROSÉ  BRUT
  • MILLESIME  EXCEPTION  2004
  • CART  D`OR  BRUT  1995  aus Magnum

Dazwischen die berühmten “ANDOUILETTE”, Würste aus Schweinskutteln am offenen Kaminfeuer gegrillt, danach auch große Fleischstücke.  Am Buffet gab es Schinken, Wurst, Salami, Aufstriche, Käse, Salate, verschiedenes Brot, Traubentart als Dessert – alles rustikale, schmackhafte Spezialitäten der Region.
MICHEL  DRAPPIER genoss in unserer Gesellschaft den Abend sichtlich.  Seine gastfreundliche Art bei netter Unterhaltung machte unseren Besuch richtig gemütlich und so wurde es schnell später Abend und Zeit zum Aufbruch – es musste noch zwei Stunden Busfahrt zurück gelegt werden, bis wir kurz nach Mitternacht uns Gute Nacht wünschen konnten.
Wieder einmal kamen wir nach diesem Tag zur Erkenntnis, ohne unseren PETER MORANDELL wäre eine Reise auf diesem Niveau nicht möglich – bei allem was uns heute an hoch stehenden Erlebnissen geboten wurde, gilt ihm ein riesengroßes Dankeschön.

MITTWOCH, 12. OKTOBER  2011

Wieso sollte sich das Wetter heute noch ändern?  Grau in grau bei pünktlicher Abfahrt um 9.30 Uhr nach Reims zu ROEDERER.

Verkostung Champagner Louis Roederer

Louis Roederer hergestellter Champagner zählt zu den exklusivsten und kostbarsten der Welt.

MARTINE LORSON nahm uns vor der Büste von „Alexander den Zweiten“ in Empfang, erzählte einiges über den Betrieb mit seinen 220 Hektar Rebfläche und die heurige Weinlese von 26. August bis 15 September 2011.
Ein Film über das berühmte Champagnerhaus und die Produktion zeigte viel Informatives.
2011 war für die Champagne allgemein ein schwieriges Jahr. Teilweise extreme Wetterbedingungen waren für die Winzer große Herausforderungen und verlangten große Aufmerksamkeit.
Das Haus LOUIS  ROEDERER genießt seit jeher den Ruf gleich bleibender Qualität als eines der größten und finanzstärksten Champagner – Häuser.

  • ROEDERER setzt auf lange Lagerung der Reserveweine in großen Holzfässern, Tanks und Holztanks.  Besondere Beachtung gilt auch der Dosage der Reserveweine. Obwohl es sich dabei nur um eine winzige Menge an Wein handelt, beeinflusst diese den Geschmack entscheidend Die hohe Kunst der Assemblage wird somit bis ins Detail der Herstellung, der Dosage größte Bedeutung zugemessen.
  • Den Champagner ohne Jahrgang kommen drei bis vier Jahre Lagerung zugute, Jahrgangs – Champagner genießen mindestens 5 – 6 Jahre Lagerung. Durchschnittlich ruhen etwa 6 Mio. Flaschen auf der Hefe in den dunklen Kellern des Hauses.  Da ergibt die außerordentlich gute Qualität vom BRUT PREMIER bis zum Prestige Cuvée CRISTAL.
  • Das Haus LOUIS  ROEDERER ist tief in der Geschichte der Champagne verwurzelt. Seit der Gründung 1776 durchlebte dieser Betrieb viele Höhen und Tiefen, lieferte bereits 1876 Champagner dem russischen Zaren.  Seit 1975 führt JEAN – CLAUDE ROUZAUD das Haus sehr erfolgreich. Sein Sohn FRÉDÈRIC, die nun 6. Generation arbeitet bereits seit 1996 tatkräftig im Unternehmen mit.
  • ROEDERER stellt verschiedene Champagner her, die ihre eigene Identität haben. Allgemein gelten die Champagner unter Kennern als besonders fruchtig und körperreich mit viel aromatischer Feinheit.
  • ROEDERER – Champagner haben außerdem den Ruf, besonders lange lagerbar zu sein – viele Kenner meinen bis zu 15 Jahre.

Die Verkostung von vier Spitzenqualitäten zeigte ganz deutlich den grundsätzlichen Charakter der ROEDERER – Produkte:

  • ROEDERER  BRUT
  • ROEDERER  ROSÉ  2005  VINTAGE
  • ROEDERER  CRISTAL  2004
  • ROEDERER  BRUT  PREMIER

General Exportmanager DAMIN MOTTE erklärte noch einige Details zu den Produkten, bevor er uns in einem kurzen Spaziergang zum Privatschloss geleitete, wo wir zum Mittagessen geladen waren.
Es wurde zum krönenden Abschluss dieser Reise.
Der beeindruckende Bau inmitten einer gepflegten Parkanlage mit pompösen Räumlichkeiten versetzte einem in das Gefühl sich in einem alten Film zu befinden.

Zum Aperitif im großen Salon wurden 2 Magnumflaschen BRUT PREMIER geöffnet, dazu kleine Happen serviert.
Gedeckt war im großen Speisezimmer eine noble Tafel in weiß mit goldenem Besteck und vielen Gläsern – einem Staatsempfang gleich.
Es war ein erhebendes Gefühl, an einer derartigen Tafel Platz nehmen zu dürfen und sich einfach den Kommenden hingeben zu dürfen.
Es soll uns nie schlechter gehen wie heute in diesem Moment“ war zu hören, und viele hatten sich das sicher schon zuvor gedacht.
Dieses „Dejeuner“ wurde vom „L`HOTEL PARTICULIER“ ausgerichtet, dementsprechend grandios präsentierten sich die Gänge am Teller.

Aperitif:

ROEDERER BRUT PREMIER EN MAGNUM
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MI – CUIT DE THON ROUGE AUX CHAMPIGNONS DE PARIS
ROEDERER CRISTAL 2002 EN MAGNUM
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FILET DE VEAU DE LAIT, PETITS LÉGUMES VERTS
ROEDERER BRUT ROSÉ
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PLATEAU DE FROMAGES
CHATEAU HAUT BEAUSÉJOUR 2007
CHATEAU DE PEZ 2007
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TARTELETTE AU CHOCOLAT BLANC
CLEMENTINE ET CRÉME GLACÉE PRALINÉ
PORTO QUINTA DE BOM RETIRO 20 ANS
DE ADRIANO RAMOS PINTO
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CAFÉ ET PETIT FOURS

Am halben Nachmittag, gegen 15 Uhr war dieses feudale Mahl beendet und der Bus wartete schon, um die vielen hundert Kilometer über die Autobahnen in Angriff zu nehmen.

Ein erinnerndes Resumée dieser wunderschönen Tage in einem der bekanntesten Weinbaugebiete der Welt, von HANNES MOSSAUER zeigte einmal mehr, welch` umfangreiche Organisation es braucht, bis eine Gruppe unserer Größe eine Reise dieses Umfangs erfolgreich bewältigt.
So gilt abschließend allen, am gelingen dieser hoch stehenden Weinreise beteiligten, allen voran aber HANNES MOSSAUER, JOHANNES PFEFFERKORN und Komm. – Rat PETER MORANDELL ein großes, herzliches Dankeschön.
Nicht zu vergessen dabei unseren freundlichen, kameradschaftlichen Fahrer, der es perfekt verstand, seinen Bus über alle Straßen und Wege zu bewegen, die es erforderlich machten um die jeweiligen Ziele zu erreichen.

Am späten Abend wieder gut im Ländle angekommen. Gilt an sofort die Vorfreude auf das nächste Treffen in der netten Gesellschaft unseres „ERSTEN ÖSTERREICHISCHEN SOMMELIERCLUBS“!

Mit herzlichen Grüßen aus der Champagne, 
Willi Hirsch

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